Weltcup-Auftakt: Blevins und Rissveds siegen dank starkem Finale | Ride MTB

Weltcup-Auftakt: Blevins und Rissveds siegen dank starkem Finale

Beim ersten Stopp des UCI Mountainbike Weltcups holt sich die Schwedin Jenny Rissveds den Sieg im Cross Country, vor Savillia Blunk und Haley Batten – zwei von vier US-Amerikanerinnen, die es im brasilianischen Mairipora in die Top-10 schaffen. Jolanda Neff belegt Platz fünf.

Es ist die Italienerin Chiara Teocchi, zu Beginn des Frauenrennens den Ton angibt. Und auch hier mischen mit Savillia Blunk und Haley Batten zwei US-Amerikanerinnen ganz vorne mit. Knapp dahinter folgen Evie Richards, Jenny Rissveds, Anne Tauber, Alessandra Keller und Kate Courtney. Die Britin Richards, die Holländerin Tauber und Courtney fallen bald zurück, während nun Rissveds und und kurzzeitig Keller die Spitzengruppe verstärken. 

Teocchi und Keller fallen aber wieder etwas zurück, bilden die Verfolgung und sind noch lange Zeit in Schlagweite. In der vierten von fünf Runden sind sie aber ausser Reichweite, während Jolanda Neff immer näher an die Top-5 kommt. Vorne verliert derweil Savillia Blunk den Anschluss und Haley Batten feuert nun eine Attacke nach der anderen, jedoch ohne Erfolg. 

Die letzte Runde ist angebrochen und Blunk schafft den Anschluss knapp wieder, ehe Batten erneut attackiert. Rissveds kann abermals mitgehen und setzt weniger später die Konterattacke. Diese sitzt und die Schwedin fährt schnell einen Vorsprung heraus. Batten hingegen hat überdreht und stürzt in der folgenden Abfahrt. Jetzt ist auch Blunk vorbei, die vor ihrer Landsfrau Platz zwei und ihren ersten Weltcup-Podestplatz einfährt. Dahinter überrascht die Italienerin Chiara Teocchi mit ihrem besten Karriereergebnis, knapp vor Jolanda Neff, die noch Alessandra Keller Platz fünf wegschnappt. Sina Frei wird Elfte, Steffi Häberlin fährt mit Rang zwölf ihr bisher bestes Weltcup-Resultat ein. Eindrücklich ist der Länderspiegel aus Sicht der USA, die mit Blunk, Battten, Urban und Courtney vier Fahrerinnen in den Top-10 ausweisen.

Rissveds holt ihren dritten Weltcup-Sieg und freut sich nicht nur über sich: «Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl, war aber wohl etwas ungeduldig, als ich meine Attacke zwei Runden vor Schluss setzte. Die Geduld war zurück, als dann Haley immer wieder attackierte, ich danach aber kontern konnte. Ich freue mich sehr über den Sieg, noch mehr Stolz bin ich aber auf meine Team-Kollegin Kelsey Urban, die erstmals in die Top-10 gefahren ist!»

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Colombo vs. Team Specialized

Nach dem Start des Männerrennens sind die Schweizer erstmal nicht vorne vertreten. Nino Schurter, durch seine Augenentzündung etwas angeschlagen, weilt zunächst noch in den Top-10. Das Tempo diktiert der junge Franzose Adrien Boichis, mit dem sich bald eine erste Spitzengruppe bildet. Auf dem schnellen und wenig anspruchsvollen Kurs in Mairipora kommt es aber wieder zum Zusammenschluss.

Die Gruppe formiert sich neu und Filippo Colombo gesellt sich hinzu. Während seine Landsmänner immer mehr an Boden verlieren, gehört der Schweizer neben Victor Koretzky (FRA) und Martin Vidaurre (CHI) sowie Joshua Dubau (FRA) fortan zu den tonangebenden Fahrern. Mit der Renndauer wächst die Spitzengruppe auf rund neun Fahrer an, so wie sie in die letzte Runde geht – ohne bislang nennenswerte Angriffe, aber nach wie vor mit denselben Protagonisten. 

Dazu gehört auch der Amerikaner Christopher Blevins, der bislang keine Anstalten macht, um den Sieg mitzureden. Dies tun jetzt aber Koretzky und Colombo, die nacheinander attackieren. Gekontert werden die beiden dann aber ausgerechnet von Blevins, der sofort eine Lücke zwischen sich und Colombo bringt. Es ist die entscheidende Lücke, die dem US-Amerikanischer seinen zweiten Weltcup-Sieg einbringt. «Das fühlt sich ziemlich surreal an. Ich kam ungefähr auf Position 30 aus der Startrunde, fuhr dann aber meinen Rhythmus. Vorne angekommen, habe ich dann aber lange zugewartet, bis der richtige Moment kam, um meine Karte auszuspielen. Dass am Ende praktisch das gesamte Specialized-Team auf dem Podium steht, das hätten wir nicht zu träumen gewagt», schwärmt Blevins.

Um Platz zwei hat Koretzky die schnelleren Beine als Colombo, der seinen zweiten Podestplatz einfährt, vor Jordan Sarrou und Martin Vidaurre. «Ich arbeitete supper hart diesen winter, ich bin sehr happy wieder zurück zu sein. Klar ist es schade, dass es so knapp nicht für den Sieg gereicht hat, aber ich habe alles versucht dafür und deshalb bin ich mit Platz drei sehr zufrieden», gibt Filippo Colombo zu Protokoll.

Bester Deutscher ist Luca Schwarzbauer auf Rang elf, Lars Forster klassiert sich als 18. vor Max Foidl aus Österreich, Mathias Flückiger belegt Rang 21, hinter dem besten und frenetisch gefeierten Brasilianer Ulan Bastos Galinski.

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U23: Böhm doppelt nach, Treudler auf Platz drei

Die Short-Track-Siegerin Kira Böhm setzt sich zusammen mit der Schweizerin Ginia Caluori bereits in der Startrunde von ihren Kontrahentinnen ab. Einzig Emily Johnston kann kurz vor Ende der kurzen Schlaufe nochmals aufschliessen. Dahinter folgen die Italienerin Valentina Corvi und Madigan Munro aus den USA. 

Bis über die Rennhälfte baut das Spitzentrio seinen Vorsprung aus. Zu Beginn der vorletzten Runde erhöht Kira Böhm das Tempo, das Johnston bald nicht mehr halten kann. Die Deutsche und die Schweizerin nehmen die letzte Runde gemeinsam in Angriff. Böhms Tempo in den Aufstiegen ist jedoch einen kleinen Ticken zu hoch, sodass Caluori nur langsam zurückfällt. 

Anfänglich noch in Sichtweite, drückt Böhm nun am letzten Anstieg durch und vergrössert den Abstand zu ihrer Verfolgerin. Sie verwaltet ihr Polster und doppelt damit nach ihrem Short-Track-Sieg auch im Cross-Country nach. Ginia Caluori lässt aber nicht locker und fährt wenig später auf Platz zwei, mit komfortablem Abstand zur Kanadierin Johnston auf Rang drei.

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Riley und Riley dominieren die U23

Im Rennen der U23-Männer startet Finn Treudler stark. Der Schweizer führt eine starke Gruppe an, unter anderem mit seinem Landsmann Dario Lillo oder den beiden schnellen US-Amerikanerinnen Riley Amos und Bjorn Riley. Im Short Track am Freitag noch Zweiter, kann seine Position dieses Mal aber nicht halten und fällt zurück. Rang 25 wird es für Giant-Fahrer.

Auch Treudler muss Amos und Riley ziehen lassen und findet sich zwischenzeitlich ausserhalb der Top-3 wieder. Stattdessen gesellt sich der Franzose Luca Martin zu den Führenden, büsst seinen Effort aber bereits in Runde drei wieder ein, während Riley Amos die Flucht nach vorne sucht. Cube-Pilot Treudler schliesst wieder zu Martin und Riley auf, wonach der Franzose zurückfällt und der Amerikaner davonzieht. Auf den letzten zwei Runden ist das Klassement gemacht, Riley Amos gewinnt nach dem Short Track auch das Cross-Country-Rennen, Bjorn Riley – wie Amos ebenfalls auf Trek – wird zweiter, Treudler freut sich über Rang drei. Der Deutsche Lennart-Jan Krayer belegt Rang acht, der zweite Schweizer Luke Wiedmann wird 13.

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Fotograf

Bartek Wolinski / Red Bull Content Pool


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