Nach 16 Jahren: Minnaar verlässt Santa Cruz! | Ride MTB

Nach 16 Jahren: Minnaar verlässt Santa Cruz!

Greg Minnaar verlässt Santa Cruz.

Greg Minnaar glaubte man fast mit der Bike-Marke Santa Cruz verheiratet. Doch nach 16 Jahren in den Diensten der Kalifornier sagt die südafrikanische Downhill-Ikone adieu. Ein Abschied von der Rennsportbühne? Trotz seinen 42 Jahren ist Minnaar noch immer sehr motiviert. Gerüchten zufolge will er sich neu von Norco frischen Wind in die Segel blasen lassen.

Im Jahr 2008 wechselte Greg Minnaar zum kalifornischen Santa Cruz Syndicate Team. Das Team bot ihm 16 Jahre lang solide Strukturen, die ihren Teil zu Minnaars grossen Erfolgen beitrugen. Es sah nach Minnaars letzter Team-Station aus, umso überraschender ist die Nachricht des Rennstalls, dass der Südafrikaner das Syndicate-Team verlässt – im Guten, wie betont wird.

Noch nicht genug

Mit einer dickbeladenen Tasche an Erfolgen und seinen 42 Jahren könnte Greg Minnaar sich eigentlich bequem zurücklehnen und entspannt sein Karriereende verkünden. Doch fährt man nicht einfach so über 20 Jahre in einem Sport an der Weltspitze, in dem jüngere Athleten deutliche Vorteile haben. Minnaar ist ein Ausnahmeathlet mit einem grossen Erfolgshunger, der obendrauf noch sehr viel Spass am Rennenfahren hat.

Die Saison 2023 war jedoch eine bittere Pille für die lebende Downhill-Legende. Lange kam er mit dem V10-Prototypen nicht 100 Prozent zurecht und hatte auch viele Defekte zu beklagen. Und trotzdem, mit den Plätzen zwei, sieben und zwölf an den Weltcup-Rennen in Vallnord, Les Gets und Loudenvielle bewies der Südafrikaner, dass er in diesem dicht bepackten Fahrerfeld noch immer zu den Siegesanwärtern zählt.

Welches Team?

Die Frage, auf welchem Bike Minnaar künftig seinen ungebremsten Erfolgshunger stillt, ist offen. Doch dürften es keine fünf Saisons mehr werden, wie er bereits im August der Südafrikanischen Tread Media verriet.

Da sich Mondraker angeblich von ihrem bisherigen Rennstall (MS Mondraker) trennen und ein eigenes Weltcup-Team aufstellen soll, wäre die Iberische Marke denkbar gewesen. Auch YT aus Deutschland arbeiten wieder an grösseren Team-Strukturen, in denen der Südafrikaner durchaus zu sehen gewesen wäre.

Überraschend ist hingegen die Info, dass Minnaar für das Norco-Team fahren soll, das strukturenmässig bisher eher klein aufgestellt war. Laut Pinkbike sei ein Deal mit Norco vereinbart worden. Bestätigungen fehlen aber noch von allen Seiten, so dass es sich hierbei um ein Gerücht mit einer guten Portion Wahrheitsgehalt handelt.

Frischer Wind für beide

Für Norco würde das ebenfalls viel frischen Wind bedeuten. Minnaar ist schlicht ein Phänomen. Seit 27-Jahren nimmt er an Weltmeisterschaften teil und seit dem Jahr 2000 mischt er im Downhill-Weltcup mit, bis heute ganz vorne. Der 42-jährige Südafrikaner wurde im Jahr 2003 in Lugano Elite-Weltmeister und gewann im Jahr 2021 in Val di Sole seinen vierten Weltmeistertitel – mit fast 40 Jahren. Weiter gilt er als einer dieser Fahrer, die enorm viel am Bike tüfteln, um es perfekt zu machen, so wie er dies auch bei Santa Cruz tat.

Kommt dieser Deal zustande, hätte Greg Minnaar wieder frische Motivation, sich auf ein neues Bike einzustellen und dieses dank seinen Inputs auf das höchste Level zu trimmen. Norco hingegen hätte weiter die Chance, ihrem Ansehen wieder einen Schub zu verpassen, nachdem die Marke in den vergangenen Jahren etwas an sportlichem Glanz verloren hatte.